„Häsabstauben ist bei uns privat“

„Häsabstauben ist bei uns privat“

Fasnet 2025: 

„Häsabstauben ist bei uns privat.“ 

„Häsabstauben ist bei uns seit rund zehn Jahren nur noch intern“, erklärte Jens Bintakies von den Degerschlachter Wildsaua in seiner Mail an uns. 30 aktive Wildsaua hatten sich am vergangenen Montag dazu in einer privaten Scheune getroffen. Auch 17 Kinder-Wildsaua, so schreibt Jens Bintakies waren dabei. Wobei Eulalia nicht sicher ist, ob er das wohl so richtig beschrieben hat. Müssten das nicht eigentlich Wildferkel sein?

Aktuell gibt es bei der Degerschlachter Narrenzunft 35 erwachsene Hästräger und 17 Häs tragende Kinder. Dazu kann der Verein außerdem auf 65 passive und unterstützende Mitglieder zählen.

Neue Saua, die sich ihr Häs während des Häsabstaubens hätten erkämpfen müssen, gab es in diesem Jahr nicht.

 

Die Häs sind abgestaubt

Die Häs sind abgestaubt

Fasnet 2025:

Die Häs sind abgestaubt!

Seit Montag ist es nun wieder so weit: Die Fasnets-Saison hat damit begonnen, dass Eulen und Wildsaua ihre Häs sorgfältig vom Staub befreit haben, auf dass die Hästräger Degerschlacht auch in diesem Jahr wieder in und um Reutlingen und der Schwäbischen Alb herum auf allen Fasnets-Veranstaltungen und Umzügen würdig vertreten können.

Gemeinschaft wieder neu beleben und gemütlich beisammen sein

Sowohl die Wildsaua als auch die Eulen hatten sich entschieden, ihre Häs unter Ausschluss der Öffentlichkeit, nur unter sich, abzustauben. Nein, sie hatten keine Sorge, dass jemand sehen könnte, wieviel Staub sich da tatsächlich seit der letzten Saison angesammelt hatte. Sie wollten einfach unter sich sein, den Auftakt gemeinsam beginnen, die Gemeinschaft wieder neu beleben und gemütlich zusammen sein. Schließlich haben sich die meisten ja lange nicht gesehen.

Eulen-Küken geschlüpft

Zumindest nicht als Eulen. Und tatsächlich sind auch innerhalb des vergangenen Jahres wieder ein paar Küken geschlüpft, die nun auch wieder gebührend begrüßt werden sollten.

Rote Wurst gab es, Waffeln, Glühwein und was man sonst noch so braucht, wenn man sich aufmacht, den Winter und seine Geister zu vertreiben.

Keine Fähnchen über der Leopoldstraße?

Dass es nun keine Wimpel in Degerschlacht mehr gibt, die über der Leopoldstraße gespannt allen Gästen und Durchreisenden gleich auf Anhieb klarmachen, dass auch hier die närrische Zeit begonnen hat, finden alle schade.

 

„Es ist kompliziert“, sagt die erste Vorsitzende der Degerschlachter Eulen, Claudia Fäth. Die Genehmigung dafür müsse beim Landratsamt eingeholt werden, erklärt sie und man sei dort gar nicht mehr so begeistert davon, wenn Fähnchen über die Hauptstraße gespannt werden sollten.

Mindestens 100 Meter nötig

Außerdem stünden ihnen die Wimpel, die früher die Leopoldstraße schmückten, nicht mehr zur Verfügung. Und selbst neue Fähnchen zu nähen und aufzuziehen ist gar nicht so einfach. Immerhin sind es mehr als 100 Meter Fahnenschnur, die mit Fähnchen bespannt werden müssten. „Und dafür  braucht man eine Menge Wimpel“, so Claudia Fäth. Auch das Material sei schließlich ein Problem. Einfach alte Stoffreste zu nehmen, sei nicht möglich. „Die Wimpel müssen Wind und Wetter, Regen, Graupel, Schnee und was es sonst noch an Wetterkapriolen zu dieser Jahreszeit gibt, aushalten“, erklärt sie. Folie, LKW-Plane seien gut geeignet.

Näher(in) gesucht!

Was die Eulen sich wünschen: Einen (oder mehrere) Näher oder Näherinnen, die ihnen helfen könnten, ihre Häs in Ordnung zu halten und gelegentlich kleine Schäden zu reparieren.

Nun jedenfalls freuen sie sich erstmal auf die neue Saison.

Für alle, die mit den Eulen fliegen wollen: Den Flugplan gibt’s im Internet

 

Die vier Kerzen

Die vier Kerzen

Die vier Kerzen

VIER KERZEN brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

DIE ERSTE KERZE  seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde kleiner und verlosch schließlich ganz.

DIE ZWEITE KERZE flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus.

LEISE UND TRAURIG meldete sich DIE DRITE KERZE zu Wort: „Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst “ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber ihr sollt doch brennen!“ Und fast fing es an zu weinen.

Da meldete sich DIE VIERTE KERZE zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG.“ Mit einem Hölzchen nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte die anderen Lichter Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.

(Autorin: Elsbeth Bihler)

Ehrennadel des Landes für Wilfried Thron

Ehrennadel des Landes für Wilfried Thron

Schon gelesen? 

Ehrennadel des Landes für Wilfried Thron. 

Degerschlacht ist kreativ. Egal, ob die Menschen, die hier leben, schreiben, zeichnen, malen, gestalten oder Geschichten erzählen, ob sie singen oder Instrumente spielen, sei es in Chören, Bands, in Vereinen oder als Solisten zu Hause oder auf der Bühne – sie haben eine Menge zu bieten.

Freundeskreis Kunstmuseum vor 20 Jahren gegründet

Wilfried Thron ist Kunstliebhaber und Galerist. Vor 20 Jahren gründete er den Freundeskreis Kunstmuseum Reutlingen Spendhaus. Jetzt wurde er dafür mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Vor einer Woche erschien der Artikel darüber im Reutlinger Amtsblatt, das immer freitags mit dem Reutlinger Wochenblatt ausgeliefert wird.

Aber nicht nur da. Der GEA berichtete und auch auf nussbaum.de war der Bericht zu lesen.

Für alle, die diese Nachricht verpasst haben, hier nochmal eine Zusammenfassung:
Oberbürgermeister Thomas Keck überreichte dem Degerschlachter Wilfried Thron im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann Ehrennadel und Urkunde während einer Feierstunde im Reutlinger Spendhaus.

Vorbild für ehrenamtliches Engagement

2004 hatte Thron gemeinsam mit Gleichgesinnten den Freundeskreis gegründet und inhaltlich ausgerichtet. Damit sei er ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement in der Zivilgesellschaft, erklärte Keck bei der Übergabe.

Der Freundeskreis fördere das Kunstmuseum Reutlingen kontinuierlich mit finanziellen Mitteln und ehrenamtlichem Engagement, ist im Amtsblatt zu lesen. 160 Mitglieder gehörten dem Kreis inzwischen an. Der Verein organisiere Exkursionen – teils auch im Ausland –  sowie Atelierbesuche in der Region, heißt es dort weiter

Mit Glühwein, Waffeln, Roter Wurst und viel Musik

Mit Glühwein, Waffeln, Roter Wurst und viel Musik

Christbaumfest: 

Ein rundherum gelungenes Fest. 

Nein, nur ein „Festle“ war das Degerschlachter  Christbaumfestle ganz und gar nicht. Es war ein ausgewachsenes Fest. Der Platz Hinterm Rathaus platzte schier aus allen Nähten.

Bürgermeisterin, Ortschaftsrat und die ganze Rathausbelegschaft hatten das Fest organisiert und sorgten dafür, dass alle sich rundherum wohl fühlten.

Die Stimmung passte, das Wetter spielte mit, der Christbaum strahlte mit den Gästen um die Wette und die weihnachtliche Musik der Degerschlachter Blasmusik lud so manchen zum Mitsingen ein.

Einfach ein rundherum gelungenes Fest!

„Sag mir, wo die Blumen sind“

„Sag mir, wo die Blumen sind“

Volkstrauertag:

„Sag mir, wo die Blumen sind“.

Bis auf den letzten Stehplatz war die Aussegnungshalle des Degerschlachter Friedhofs während der Gedenkfeier zum Totensonntag besetzt. Die Feier berührte auf die Herzen aller, die daran teilgenommen hatten.

Eine Kerze für jeden Verstorbenen

Pfarrerin Stephanie Fritz gedachte während des Gottesdienstes aller im vergangenen Jahr in Degerschlacht Verstorbenen, nannte jeden mit Namen und bezog auch diejenigen mit ein, die anderen Religionen angehörten. Sie gedachte auch derer, die woanders zu Hause und gestorben waren und ließ für jeden Einzelnen eine Kerze anzünden. Der Kirchenchor unter Leitung Erwin Nothackers bot mit seinem Gesang und der passenden Auswahl der Stücke die richtige musikalische Ergänzung.

Gedenken an Tote und Vermisste

Bezirksbürgermeisterin Ute Dunkl gedachte in ihrer anschließenden Ansprache nicht nur der Toten und Vermissten der beiden vergangenen Weltkriege. Auch die während ihres Wehrdienstes getöteten und verletzten Soldaten vergaß sie nicht, erinnerte daran, dass viele davon oft einsam in fremden Ländern in irgendwelchen Schützengräben ihr Leben lassen mussten. 

Erschreckend nah

Bis vor wenigen Jahren hätten wir geglaubt, die Wunden wären verheilt, Kriege überwunden, sagte sie. Doch die Ereignisse der letzten Jahre hätten uns ernüchtert. „Der Krieg seit zwei Jahren in der Ukraine ist erschreckend nah.“

Hätten wir noch bis Ende 2023 auf Frieden im Nahen Osten gehofft, haben uns schließlich die Eskalation dort gezeigt, wie schnell Konflikte außer Kontrolle geraten können.

Aktuell gebe es weltweit 350 bewaffnete Auseinandersetzungen. Wir empfänden Hilflosigkeit angesichts dieser Kriege und fragten uns immer wieder, wie die Versprechen, Frieden und Sicherheit zu geben, aufrechterhalten werden können.

Aktuell gebe es weltweit 350 bewaffnete Auseinandersetzungen. Wir empfänden Hilflosigkeit angesichts dieser Kriege und fragten uns immer wieder, wie die Versprechen, Frieden und Sicherheit zu geben, aufrechterhalten werden können.

Gemeinsam für Demokratie, Frieden und Recht

„Der Frieden ist ein wertvolles Gut“, erklärte Ute Dunkl und forderte dazu auf, gemeinsam daran zu arbeiten und gemeinsam Konflikte zu lösen.

Ihr Appell für die Zukunft ging an alle: Dass wir die Hoffnung nie aufgeben mögen und uns für Demokratie, Frieden und Recht einsetzen mögen.

„Sag mir, wo die Blumen sind“

Als Laura Dunkl nach der Ansprache ihrer Mutter die Gitarre in die Hand nahm und „Sag mir, wo die Blumen sind?“, war es still im Saal. Passender hätte ein Abschlussmusikstück nicht sein können. Laura Dunkl sang sich in die Herzen ihres Publikums.

Einfühlsamer hätte es auch Joan Baez kaum machen können.

Die Bezirksbürgermeisterin Ute Dunkl legte anschließend gemeinsam mit Jürgen Neumeister vom VdK begleitet von der Freiwilligen Feuerwehr Degerschlacht den Kranz am Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten nieder, während der Musikverein „Ich hatt‘ einen Kameraden“ spielte. (RS)