Walpurgisnacht in Degerschlacht – früher war mehr Schabernack

Walpurgisnacht in Degerschlacht – früher war mehr Schabernack

Walpurgisnacht in Degerschlacht – früher war mehr Schabernack

„Es war ruhig bei uns“, so die Meinung all derer, die ich fragen konnte. Damit muss ich mich zufrieden geben. Denn ich war nich da. Ich sitze hier auf meinem Campingstuhl an irgendeinem Campingplatz am Rhein, lasse mir die Sonne auf den Rücken scheinen und schreibe, bevor ich’s mich nachher mit dem Rad auf ins Städthen mache.

Es wurde mir von keinem einzigen Streich berichtet. Nicht einmal einen kleinen Streichalarm soll es gegeben haben. Wie gesagt: So weit ich das weiß.

Keine Streiche?

Eigentlich ist die Walpurgisnacht, also die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, auch bei uns die Zeit für Streiche und heimliche Liebesbekundungen. Um genau zu sein: Eher für Unsinn. Mehr oder weniger witzig. Meist haben sie etwas mit Klopapier und Zahnpasta zu tun. Manchmal ist auch etwas Senf dabei. Nun – wer’s mag ….

Liebesbeweise per Ast und Zweig.

 Ein alter Brauch lebt aber auch noch vereinzelt weiter: Junge Männer stellen ihrer Angebeteten mehr oder weniger große Äste vor die Haustür – oder klemmen sie an die Windschutzscheibe. Ein Freund von uns hat seiner Angebeteten vor ein paar Jahren einen jungen Maibaum vor die Tür gestellt, der größer war als er selbst. Na, wenn das keine Wertschätzung ist. Als ich jung war, hatte ich auch einmal einen kleinen Zweig an der Windschutzscheibe. Leider weiß ich bis heute nicht, wer mir den damals zugesteckt hat. Ist aber eigentlich auch egal. Ich bin sehr glücklich verheiratet. (Aber neugierig wäre ich natürlich schon gewesen …)

Früher war mehr Fantasie

Zahnpasta auf Türklinken und Klopapier in Bäumen gelten mittlerweile leider auch bei uns fast als Standard. Dabei gab es in Degerschlacht auch schon wirklich kreative Streiche: Vielleicht erinnert sich jemand von euch daran? Da wurde die Kirchturmuhr angehalten, weil ihr Glockenschlag so manchem die Nachtruhe stört. Eine besonders einfallsreiche Idee war es, aus dem Schriftzug des damaligen Drogeriemarkts „Schlecker“ kurzerhand den schwäbischen „Schlotzer“ zu machen.

Zahnpasta war aus?

Warum ich in diesem Jahr nichts von irgendwelchen Streichen gehört habe? Vielleicht war einfach für zu wenig Zahnpasta im Haus. Oder Zahnpasta und Klopapier in der Walpurgisnacht sind für die meisten schon so selbstverständlich, dass niemand es mehr für erwähnenswert hält.

Jetzt wünscht euch einen sonnigen Mai mit viel Fantsie


Eulalia, die Eulenfrau aus Degerschlacht

 

 

Sonntagskrimi diesmal am Freitag – Cybercrime Teil 3

Sonntagskrimi diesmal am Freitag – Cybercrime Teil 3

Kriminalität in Degerschlacht:

Sonntagskrimi diesmal am Freitag – Cybercrime Teil 3

Erst heute war im GEA zu lesen: Die Webseite der Stadt Stuttgart war Opfer eines Cyberangriffs und war für 2 Tage lahmgelegt worden. 

Doch wenn eine Webseite gehackt wurde, ist das meist nur der Anfang. Der Hacker hat oft dann auch die Möglichkeit, auch auf das Firmennetzwerk zuzugreifen.

Das Thema Cybercrime ist also nach wie vor aktuell.

Im dritten und letzten Teil unseres Erfahrungsberichts gibts ein Happy-End. Der Erpresser erklärt, wie er in das System dringen konnte und gibt Tipps, wie man weitere Angriffe vermeiden kann.

Ein Sonntagskrimi – 3. Teil

DER SONNTAGSKRIMI

CYBERCRIME – LETZTER TEIL

Der Erpresser kam per Mail

Vor einer Woche hatte ein Hackerteam mit einem Erpressungstrojaner alle Systeme der Machjetztwas GmbH lahmgelegt. Telefon und Internet waren ebenfalls betroffen. Der Betrieb stand weitestgehend still. Inzwischen sind die Daten entschlüsselt und die Systeme wiederhergestellt. Heute kam die Mail mit dem „Report“, auf den wir seit Tagen gewartet haben

ÜBER EINE INFIZIERTE MAIL INS SYSTEM

„Ich hab dir eine Mail weitergeleitet.“ Der Gatte sah mich an und strahlte.
Eigentlich wollte ich grad etwas ganz anderes tun. Da war noch das Zertifikat, das eingebunden werden musste. Herr Kunde brauchte Zugangsdaten, weil er seine Webseite künftig selber pflegen wollte und dann war da noch der Shop, bei dem ich eigentlich noch ein paar Änderungen programmieren sollte.

Eigentlich.

Aber jetzt stand der Mann da neben mir und wartete darauf, dass ich die Mail öffnete, las, was er mir da zugedacht hatte.

DER REPORT DES HACKERS

„Report“ stand im Betreff.

Da war er also, der Report des Hackers, die Infos darüber, wie er in die Systeme der Machjetztwas GmbH kommen konnte.

Eigentlich hatte ich ganz andere Themen für meinen aktuellen Newsletter vorbereitet. Um die Installation von Windows 1 sollte es gehen. Eigentlich hatte der Kollege Windows 11 installieren wollen. Über den Verkehr in unserem Dorf und ob Homeoffice da helfen könnte, wollte ich ebenfalls schreiben.

Aber nun ist da der Bericht. Und ich weiß, dass Euch unser alles rund um unseren Cyberkrimi der vergangenen Woche aktuell viel mehr interessiert, als jedes andere Thema. Sogar Katzenvideos können da vermutlich nicht mithalten.

Diese Themen müssen also warten.

„WIR SIND ÜBER EINE INFIZIERTE E-MAIL IN IHR NETZWERK EINGEDRUNGEN“

Ich öffne nun die Mail.

„Wir sind über eine infizierte E-Mail in Ihr Netzwerk eingedrungen“, steht da.

Der Hacker empfiehlt: „Geben Sie also zunächst allen Ihren Mitarbeitern strenge Anweisungen zu Sicherheitsmaßnahmen.“

Meine Rede seit langem: Die Hacker werden immer geschickter mit Ihren Fake-Emails. Wie schnell klickt man auf eine Rechnung im Anhang, wenn einem der Absender bekannt vorkommt. Oder auf eine Bewerbung, wenn man tatsächlich gerade neue Mitarbeiter sucht. Die Seiten, die Mails, sehen oft täuschend echt aus. Deshalb ist das der wichtigste Punkt, an dem man Ansetzen muss: Mitarbeiter schulen und sensibilisieren. Ihnen Tipps geben, wie sie Fakemails besser erkennen und sich – und damit das Unternehmen – besser vor Schadsoftware schützen können.

ÄHNLICHE TIPPS VON HEISE WIE VON „UNSEREM“ ERPRESSER

Gerade heute hatte ich einen wirklich hilfreichen Link bei Heise online entdeckt:

E-Mail-Konto gehackt: Was Sie jetzt tun muessen

Die Tipps des Heisedienstes sind denen vom Erpresser der Machjetztwas GmbH sehr ähnlich. Vermutlich kennen sie dort „unseren“ Hacker ebenfalls. Schließlich war er schon bei einer Reihe anderer ziemlich großer Unternehmen und Organisationen erfolgreich.

    Vor einer Woche hatte ein Hackerteam mit einem Erpressungstrojaner alle Systeme der Machjetztwas GmbH lahmgelegt. Telefon und Internet waren ebenfalls betroffen. Der Betrieb stand weitestgehend still. Inzwischen sind die Daten entschlüsselt und die Systeme wiederhergestellt. Heute kam die Mail mit dem „Report“, auf den wir seit Tagen gewartet haben

    ÜBER EINE INFIZIERTE MAIL INS SYSTEM

    „Ich hab dir eine Mail weitergeleitet.“ Der Gatte sah mich an und strahlte.
    Eigentlich wollte ich grad etwas ganz anderes tun. Da war noch das Zertifikat, das eingebunden werden musste. Herr Kunde brauchte Zugangsdaten, weil er seine Webseite künftig selber pflegen wollte und dann war da noch der Shop, bei dem ich eigentlich noch ein paar Änderungen programmieren sollte.

    Eigentlich.

    Aber jetzt stand der Mann da neben mir und wartete darauf, dass ich die Mail öffnete, las, was er mir da zugedacht hatte.

    DER REPORT DES HACKERS

    „Report“ stand im Betreff.

    Da war er also, der Report des Hackers, die Infos darüber, wie er in die Systeme der Machjetztwas GmbH kommen konnte.

    Eigentlich hatte ich ganz andere Themen für meinen aktuellen Newsletter vorbereitet. Um die Installation von Windows 1 sollte es gehen. Eigentlich hatte der Kollege Windows 11 installieren wollen. Über den Verkehr in unserem Dorf und ob Homeoffice da helfen könnte, wollte ich ebenfalls schreiben.

    Aber nun ist da der Bericht. Und ich weiß, dass Euch unser alles rund um unseren Cyberkrimi der vergangenen Woche aktuell viel mehr interessiert, als jedes andere Thema. Sogar Katzenvideos können da vermutlich nicht mithalten.

    Diese Themen müssen also warten.

    „WIR SIND ÜBER EINE INFIZIERTE E-MAIL IN IHR NETZWERK EINGEDRUNGEN“

    Ich öffne nun die Mail.

    „Wir sind über eine infizierte E-Mail in Ihr Netzwerk eingedrungen“, steht da.

    Der Hacker empfiehlt: „Geben Sie also zunächst allen Ihren Mitarbeitern strenge Anweisungen zu Sicherheitsmaßnahmen.“

    Meine Rede seit langem: Die Hacker werden immer geschickter mit Ihren Fake-Emails. Wie schnell klickt man auf eine Rechnung im Anhang, wenn einem der Absender bekannt vorkommt. Oder auf eine Bewerbung, wenn man tatsächlich gerade neue Mitarbeiter sucht. Die Seiten, die Mails, sehen oft täuschend echt aus. Deshalb ist das der wichtigste Punkt, an dem man Ansetzen muss: Mitarbeiter schulen und sensibilisieren. Ihnen Tipps geben, wie sie Fakemails besser erkennen und sich – und damit das Unternehmen – besser vor Schadsoftware schützen können.

    ÄHNLICHE TIPPS VON HEISE WIE VON „UNSEREM“ ERPRESSER

    Gerade heute hatte ich einen wirklich hilfreichen Link bei Heise online entdeckt:

    E-Mail-Konto gehackt: Was Sie jetzt tun muessen

    Die Tipps des Heisedienstes sind denen vom Erpresser der Machjetztwas GmbH sehr ähnlich. Vermutlich kennen sie dort „unseren“ Hacker ebenfalls. Schließlich war er schon bei einer Reihe anderer ziemlich großer Unternehmen und Organisationen erfolgreich.

     

    1. Testen Sie Ihre Sicherheitssysteme gegen Angriffe von außen regelmäßig. Versuchen Sie sowohl von extern als auch von intern unberechtigt auf die Systeme zuzugreifen.
    2. Setzen Sie EDR-Systeme (Endpoint Detection and Response Systeme) ein. 

    Anm. der Redaktion: EDR-Systeme überprüfen die Systeme in Echtzeit auf böswillige Aktivitäten und melden sie sofort an den Administrator

    1. Überprüfen Sie die Gruppenrichtlinien, schränken Sie Domänen- und lokale Administratorrechte für bestimmte Benutzer ein.
    2. Verbessern Sie Ihr DLP-Softwaresystem.

    Anm. der Red.: Ein DLP-Softwaresystem – Data Loss Prevention Software – soll Ihre Daten nachhaltig vor Verlust schützen.

    Das wars. Keine Zeile, kein Wort mehr als nötig.

    KEIN FREUND GROSSER WORT

    Und auch der Polizist, der uns die Zeilen des Erpressers hat zukommen lassen, scheint kein Freund großer Worte zu sein.

    „Mit freundlichen Grüßen“ stand da. Mehr nicht.

    Das wars.

    Die Systeme der Machjetztwas GmbH sind neu aufgebaut, die Daten verfügbar, der Betrieb läuft wieder. Der Erpresser hat erreicht, was er wollte und uns freundlicherweise mitgeteilt, dass er über eine Benutzer-Email die IT der Machjetztwas GmbH geentert hat.

    Damit müssen wir uns dann nun wohl zufriedengeben.

    DIE GRUNDLEGENDEN EMPFEHLUNGEN DES ERPRESSERS FÜR IHR NETZWERK

    Grundlegende Empfehlungen zum Netzwerk gibt der Erpresser uns auch:

    1. Verbessern Sie Ihre E-Mail-Filterrichtlinien
    2. Vergeben Sie bessere Passwortrichtlinien
    3. Richten Sie einen Schutz gegen Angriffe wie „Pass-the-Hash“ und „Pass-the-Ticket“ ein.

    Anm. der Red.: Bei einer „Pass-the-Hash“-Attacke erfasst der Angreifer Anmeldeinformationen von einem Konto und authentifiziert sich damit an einem anderen Computer im Netzwerk.
    Mit „Pass-the-Ticket“-Attacken werden die Passwörter im System angemeldeter Benutzer ausgespäht. Das funktioniert am besten, wenn sich der User nicht sauber aus dem System ausgeloggt hat.

    1. Aktualisieren Sie alle Ihre internen Systeme auf die neuesten Versionen
    2. Überprüfen Sie Ihre Netzwerkstruktur und setzen Sie Firewalls ein, mit denen Sie Filterrichtlinien vergeben können.
    3. Blockieren Sie Kerberoasting-Angriffe

    Anm. der Redaktion: „Kerberoasting“-Angriffe haben zu tun mit Passwörtern für Service-Konten. Die werden oft zentral gespeichert und machen die Systeme damit angreifbar.

    1. Testen Sie Ihre Sicherheitssysteme gegen Angriffe von außen regelmäßig. Versuchen Sie sowohl von extern als auch von intern unberechtigt auf die Systeme zuzugreifen.
    2. Setzen Sie EDR-Systeme (Endpoint Detection and Response Systeme) ein. 

    Anm. der Redaktion: EDR-Systeme überprüfen die Systeme in Echtzeit auf böswillige Aktivitäten und melden sie sofort an den Administrator

    1. Überprüfen Sie die Gruppenrichtlinien, schränken Sie Domänen- und lokale Administratorrechte für bestimmte Benutzer ein.
    2. Verbessern Sie Ihr DLP-Softwaresystem.

    Anm. der Red.: Ein DLP-Softwaresystem – Data Loss Prevention Software – soll Ihre Daten nachhaltig vor Verlust schützen.

    Das wars. Keine Zeile, kein Wort mehr als nötig.

    KEIN FREUND GROSSER WORT

    Und auch der Polizist, der uns die Zeilen des Erpressers hat zukommen lassen, scheint kein Freund großer Worte zu sein.

    „Mit freundlichen Grüßen“ stand da. Mehr nicht.

    Das wars.

    Die Systeme der Machjetztwas GmbH sind neu aufgebaut, die Daten verfügbar, der Betrieb läuft wieder. Der Erpresser hat erreicht, was er wollte und uns freundlicherweise mitgeteilt, dass er über eine Benutzer-Email die IT der Machjetztwas GmbH geentert hat.

    Damit müssen wir uns dann nun wohl zufriedengeben.

    Der Mai kann kommen

    Der Mai kann kommen

    Der Mai kann kommen

    Maibaumaufstellen und Maibräuche in Degerschlacht

    Der Mai kann kommen – der Maibaum steht!

    Am Samstag (26.04.25) hat die Freiwillige Feuerwehr Degerschlacht den Maibaum nach alter Tradition aufgestellt. Mit kräftigen Schwalben und den Kommandos ihres Kommandanten wurde der Baum sicher in die Halterung vor dem Rathaus gesetzt. Manche der Gäste hatten sich über ungewöhnliche Startzeit gewundert und vermuteten eventuell einen Tippfehler. Aber es war Absicht. Um 16:22 Uhr fuhr der Bus Richtung Reutlingen ab, genau an der Stelle, wo der Baum aufgerichtet werden sollte. Die Feuerwehrmänner waren pünktlich. Der Baum stand fest verankert an seinem Platz, noch bevor der nächste Bus um 16:52 Uhr die Haltestelle erreichte.
    Der Mai kann kommen!

    Tradition mit Muskelkraft: Aufstellen mit Schwalben

    In Degerschlacht wird der Maibaum noch traditionell mit Schwalben aufgestellt – also mit langen Holzstangen und reiner Muskelkraft. Diese alte Technik ist heute selten geworden, denn sie verlangt Kraft, Geschick und ein eingespieltes Team. Ein großes Kompliment an die Feuerwehrmänner und -frauen, die diese Herausforderung souverän gemeistert und damit eine schöne Tradition lebendig halten.

     

    Geselliges Beisammensein im Feuerwehrhaus

    Die Degerschlachter nutzten die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen, Roter Wurst und was man sonst noch so zum Feiern braucht, im Feuerwehrhaus zusammenzusitzen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Sogar das Wetter machte mit: Die Sonne traute sich immer ein bisschen mehr hinter den Wolken hervor.

    Eine lebendige Tradition mit langer Geschichte

    Das Aufstellen des Maibaums ist ein Brauch, der bis in vorchristliche Zeiten zurückreicht. Ursprünglich diente der geschmückte Baum als Symbol für Fruchtbarkeit, Wachstum und Gemeinschaft. Später, im Mittelalter, entwickelten sich daraus Wettbewerbe zwischen Dörfern, wer den höchsten und schönsten Maibaum errichten konnte. Heute ist das Maibaumfest ein Zeichen von Zusammenhalt und lebendiger Tradition.

    Uns gefällt’s. Der Zusammenhalt im Ort und auch das Feiern miteinander macht Degerschlacht zu einem ganz besonderen Ort.

    Umzug und Neuanfang mit neuer Leitung: Das Bildungshaus am Wasserturm

    Umzug und Neuanfang mit neuer Leitung: Das Bildungshaus am Wasserturm

    Umzug und Neuanfang mit neuer Leitung: Das Bildungshaus am Wasserturm

    Nach einer langen Zeit des Umbaus, des Übergangs und der Vorfreude beginnt für das Degerschlachter Bildungshaus nun ein neues Kapitel: Der Umzug zurück an den Wasserturm steht bevor. Mit neuen Räumen, neuen Möglichkeiten – und einem neuen Leiter. In drei kurzen Beiträgen blicken wir auf die besondere Pädagogik des Hauses, auf den geplanten Umzug und auf Benjamin Hempt, der ab sofort die Geschicke des Hauses lenkt.

    Umzug zurück nach Degerschlacht: Bald beginnt der Alltag im neuen Bildungshaus

     

    Der Termin steht fest

    Nun ist es gewiss: Der Termin für den Umzug in das frisch renovierte, um- und ausgebaute Bildungshaus in der Straße Am Wasserturm steht fest. Zwischen dem 16. und 20. Juni packen die Kinder ihre Sachen in der Marie-Curie-Straße zusammen und kehren zurück nach Degerschlacht.
    Ab dem 23. Juni beginnt dort der neue Alltag.

    Kinder gestalten den Umzug mit

    „Die Kinder sind von Anfang an mit einbezogen worden“, berichtet der neue Leiter des Bildungshauses, Benjamin Hempt. Sie haben ihre Ideen eingebracht, überlegt, wie der neue Platz genutzt werden kann – und gemeinsam Kisten gepackt.
    „Manche der Kinder kennen das Haus am Wasserturm noch gar nicht“, erklärt Hempt. 40 der aktuell 72 Kinder sind während der Zeit in der Marie-Curie-Straße neu dazugekommen.

    Mehr Platz – mehr Möglichkeiten

    Bis zu 110 Kinder können künftig im Bildungshaus am Wasserturm betreut werden.
    Der neu ausgebaute Standort bietet jetzt viermal so viel Platz wie früher. Das bedeutet eine Menge Organisation und viel Arbeit für Benjamin Hempt: Angebote müssen eingeholt, Bestellungen aufgegeben werden, für Möbel, Spielzeug, pädagogisches Material, aber auch für Geschirr und Besteck. Denn eine eigene Küche gab es bisher noch nicht.

     

    Bewegungsraum und Kiss-and-Ride-Zone

    Ein Bewegungsraum nach dem Konzept von Elfriede Hengstenberg wurde ebenfalls eingerichtet.
    Außerdem steht künftig ein Kiss-and-Ride-Parkplatz für Eltern zur Verfügung, die ihre Kinder mit dem Auto bringen. Doch Hempt rechnet damit, dass viele trotzdem weiterhin zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. „Viele holen ihre Kinder derzeit an der Schinkelstraße ab“, so Hempt. Dahin sie werden mit dem Bus von der Marie-Curie-Straße gebracht.

    Alle helfen mit

    Der Umzugswagen ist bestellt. Die pädagogischen Fachkräfte, die Eltern und das Umzugsunternehmen werden gemeinsam anpacken – bis alles an seinem Platz ist. Und auch die Kinder helfen mit, packen Kisten aus und gestalten „ihr“ neues Haus mit.
    „In den ersten Tagen wird sich sicher noch einiges verändern“, ist Benjamin Hempt überzeugt.

    Einweihung mit Tag der Offenen Tür

    Ein Einweihungsfest mit einem Tag der Offenen Tür geplant. Die Vorbereitungen laufen.

    Ein Haus fürs Leben: Das Bildungshaus Degerschlacht

     

    Bildungsräume, die verbinden

    Das Bildungshaus soll Kindern eine durchgängige Bildungsbiografie vom Kindergarten bis zum Ende der Grundschulzeit ermöglichen. Kindergarten und Grundschule bilden dabei die beiden „Bildungszimmer“ des Hauses.

    Vor etwa 10 bis 15 Jahren legten die damalige Leiterin des Kindergartens und der damalige Rektor der Grundschule den Grundstein für diese Idee. „Bildungshäuser gibt es in der Region einige“, erklärt der neue Leiter Benjamin Hempt, „aber keines mit einer so durchgängigen pädagogischen Ausrichtung wie unseres.“

    Ein Konzept, das zusammenpasst

    Das Prinzip der jahrgangsübergreifenden Klassen der Auchtertschule passe perfekt zu diesem Konzept, so Hempt weiter.
    Um die Kinder trotz aller Freiheiten, die die Montessori-Pädagogik der Degerschlachter Grundschule bietet, zum Lernen zu motivieren, sei es entscheidend, ihre Interessen als Brücke zu den Lerninhalten zu nutzen.

    Begegnung auf Augenhöhe

    Einmal pro Woche besuchen die Grundschulkinder den Kindergarten. Sie lesen vor, halten kleine Präsentationen, basteln, backen oder singen gemeinsam mit den Jüngeren.
    Im letzten Kindergartenjahr kommen dann auch die Kindergartenkinder regelmäßig zum Gegenbesuch in die Grundschule.

    Das Vorlesen gehört zum Lehrplan. Die Kinder reagieren unterschiedlich darauf. Manche möchten nicht vorlesen, weil sie das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein, um den Jüngeren etwas beizubringen. Andere wiederum genießen die entspannte Atmosphäre. Sie wissen: Auch wenn sie sich mal verhaspeln oder den Faden verlieren – sie geben den Jüngeren trotzdem etwas Wertvolles mit.

    Alle pädagogischen Fachkräfte treffen sich einmal im Monat zu einer Teamsitzung auf Augenhöhe.

    Das rote und das grüne Zimmer

    Im neuen Bildungshaus am Wasserturm gibt es zwei besondere Räume: Das grüne Zimmer ist ausschließlich dem Spiel gewidmet, das rote Zimmer der Vermittlung von Lerninhalten.

    „Es gibt Kinder, die wollen partout nicht ins rote Zimmer“, erzählt Hempt aus seiner Erfahrung. Lernen sei für sie negativ belegt. Aber auch im Spielzimmer werde eine Menge gelernt: Mauern werden gebaut, Flaggen gebastelt – ohne Lerneffekt kaum möglich. „Wenn man es richtig angeht und dem Lernen den negativen Touch nimmt, kommen sie irgendwann selbst und fragen: ‚Dürfen wir auch mal ins rote Zimmer gucken?‘“, berichtet Hempt schmunzelnd.

    Zusammenwachsen unter einem Dach

    Bislang gab es in Degerschlacht drei Einrichtungen: die Kindergärten am Wasserturm und im Container bei der Auchterthalle in der Schinkelstraße sowie die Krippe in der Martin-Knapp-Straße für die ganz Kleinen zwischen einem und drei Jahren.
    Seit dem Umzug in das Ausweichquartier in der Marie-Curie-Straße werden die Kinder aus der Schinkelstraße und dem Haus am Wasserturm unter einem Dach betreut. Sie werden auch im neuen Bildungshaus zusammenbleiben.

    Trennung, die gut tut

    Während der Aufbauphase des Bildungshauses waren zeitweise auch die Krippe und die beiden Kindergärten organisatorisch zusammengelegt – mit einer gemeinsamen Leitung. „Das hat sich auf Dauer jedoch nicht als praktikabel erwiesen“, sagt Hempt. „Die Leitungsperson konnte nicht gleichzeitig in allen drei Häusern präsent sein. Besonders schwierig wurde es, wenn sie – aus welchen Gründen auch immer – ausfiel.“
    Deshalb hat die Krippe mittlerweile wieder eine eigene Leitung – und wird diese auch behalten.

    Bildungshaus Degerschlacht – auf einen Blick

    Ort: Degerschlacht, bei Reutlingen
    Konzept: Durchgängige Bildungsbiografie von der Kita bis zum Ende der Grundschule
    Pädagogik: Montessori-orientiert, jahrgangsübergreifende Klassen
    Besonderheiten:

    • Wöchentliche Besuche zwischen Kindergarten und Grundschule
    • Zwei besondere Lernräume: das grüne Spielzimmer & das rote Lernzimmer
    • Enge Zusammenarbeit aller pädagogischen Fachkräfte
    • Frühzeitige Schulgewöhnung ohne Angst vor dem „Ernst des Lebens“

    Leitung: Benjamin Hempt (Grundschule), separate Leitung für die Krippe

    Neuer Leiter bringt frischen Wind ins Bildungshaus

    Die langjährige Leiterin des Degerschlachter Bildungshauses, Brigitte Frey, hat sich zum Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolge hat nun Benjamin Hempt übernommen.

    Der 38-Jährige lebt in Pfullingen und kommt – wann immer es geht – mit dem Fahrrad ins Bildungshaus. In seiner Patchwork-Familie lebt er mit zwei Kindern im Alter von sechs und elf Jahren. „Da kann ich bei vielen Themen mitsprechen“, sagt er mit einem Schmunzeln.

    Ein erfahrener Pädagoge mit klaren Vorstellungen

    Hempt ist staatlich anerkannter Erzieher mit Fachhochschulreife und seit elf Jahren bei der Stadt angestellt. Seine ersten beruflichen Erfahrungen sammelte er als Fachkraft im Kindergarten Planie, der auch einen Schülerhort umfasst. Später übernahm er dort für dreieinhalb Jahre eine Leitungsfunktion.
    „Als stellvertretender Leiter hatte ich oft eine Art Sandwich-Position zwischen Team und Leitung“, erzählt er. Auf Dauer sei das unbefriedigend gewesen.

    Sieben Jahre und sieben Monate

    Sein erstes Ausbildungshaus war das Kinderhaus Jettenburger Straße. 2017 kehrte er dorthin als stellvertretender Leiter zurück. Als die damalige Leiterin schwanger wurde und in Elternzeit ging, übernahm Hempt die Leitung vollständig. Genau sieben Jahre und sieben Monate war er dort verantwortlich.

    „Nach so langer Zeit war es an der Zeit, eingefahrene Wege zu verlassen“, sagt er rückblickend. Denn: „Es tut weder der Sache noch den Kindern gut, wenn man nur noch das tut, was ‚wir schon immer so gemacht haben‘.“
    Seinen Abschied von den Eltern im Kinderhaus setzte er mit einem Augenzwinkern als  Punkt 7 auf die Tagesordnung.

    Mit dem Wechsel nach Degerschlacht will er neue Impulse setzen. Was ihm dabei besonders wichtig ist:

    „Die Kinder stehen bei mir immer im Mittelpunkt.“

    Fantasy aus Degerschlacht

    Fantasy aus Degerschlacht

    Fantasy aus Degerschlacht

    „Arrandur“ ist eine dreiteilige Fantasy-Saga. Es stammt aus der Feder des Degerschlachter Autors Michel Ritter. Im Januar hatte er den ersten Band der Trilogie „Die Schattenarmee“ bei Amazon veröffentlicht. Bis heute hat er bereits 300 Exemplare verkauft. Ritter lebt mit seiner Familie in Degerschlacht und hat alles, wirklich alles selbst auf die Beine gestellt – von der ersten Idee über die Ausarbeitung der Geschichte bis zur Gestaltung des Umschlags und dem ganz persönlichen Marketing, ganz ohne professionelle Hilfe.

    Geschichten am Küchentisch

    Michel Ritter schreibt zu Hause am Küchentisch. Meist auf dem Handy. Der zweite Band ist inzwischen in Arbeit und soll im August erscheinen.

    Das Mittelalter, historische Romane und Fantasyliteratur haben ihn seit jeher fasziniert. Geschichten aus diesem Genre hat er immer schon gern gelesen. Der Wunsch, sie selbst zu schreiben, war immer da. „Aber bis dahin hat es irgendwie nie gepasst“, erklärt er. Da waren der Job und die Familie. Inzwischen sind die Kinder ein bisschen größer und er hat den Arbeitsplatz gewechselt. Und hatte den Kopf frei für seine Geschichten.

    Fünf Königreiche und ein junger Held

    Arrandur ist ein Land mit fünf Königreichen. Die Wälder Barandils gehören dazu, das fruchtbare Melvor, das raue Kanaros, die kalten Berge Norfjälls und die stürmischen Küsten Trissos. Wo genau die Königreiche liegen, darüber gibt eine Karte im Buch Aufschluss. In der Geschichte geht es um Kriege, Magie, mystische Wesen und Legenden großer Helden. Im ersten Band „Die Schattenarmee“ entdeckt der 16-jährige Bauernjunge Fynn außergewöhnliche Kräfte. Er trifft Albrecht, den Berater des ungeliebten Königs und gemeinsam spielen sie schließlich eine Rolle im Kampf um das Überleben der Menschheit.

    Spannung – auch für den Autor

    Michel Ritters Ideen entstehen beim Schreiben. „Ich bin selbst gespannt, wie die Geschichte weiter geht“, gesteht er. Ein Konzept hat er nicht. Er lässt sich von seinen Einfällen überraschen. „So bleibt es auch für mich spannend“, sagt er augenzwinkernd.

    Ermutigung aus dem Freundeskreis

    Dass die Geschichte nicht nur ihn selbst, sondern auch seine Leser fesselt, davon zeugen nicht nur die Rezensionen auf Amazon. Bevor er sein Buch veröffentlicht hat, gab er es zunächst Kollegen und Freunden zum Lesen. „Die Rückmeldungen waren durchweg begeistert“, erzählt er. Das gab ihm Sicherheit und er veröffentlichte den ersten Band seiner Trilogie.

    Im Bücherschrank mit persönlicher Notiz

    „Ein Exemplar mit einem kleinen persönlichen Anschreiben habe ich auch in den Bücherschrank an der Kirche gestellt“, erzählt er. Er erzählt darin, wer er ist, dass er in Degerschlacht lebt und ihm der Ort sehr ans Herz gewachsen ist. „Ich hab mich gefreut, dass es immer wieder für eine Zeit aus dem Regal verschwindet“, freut er sich. „Das zeigt doch, dass es gelesen wird.“

    Vom Norden ins Schwabenland

    Michel Ritter ist in Hamburg geboren und war drei Jahre alt als er mit seinen Eltern ins Schwabenländle kam.

    In Degerschlacht wohnt er mit seiner Familie inzwischen seit gut 16 Jahren. Die ersten acht Jahre war die alte „Krone“ in der Martin-Knapp-Straße, Ecke Käthe-Kollwitz-Straße ihr Zuhause. Als der Hagelsturm 2013 in Degerschlacht ziemlich viel Schaden angerichtet hatte, waren Michel und Anne Ritter gerade auf ihrer Hochzeitsreise. Und natürlich hatte das Unwetter auch an der „Krone“ Spuren hinterlassen.

    Seit 2018 haben sie nun ihr eigenes Häuschen in der Martin-Knapp-Straße, ein Stückchen weiter in Richtung Schule. „Wir fühlen uns hier einfach wohl“, strahlt der Fantasy-Autor.

    Die Schattenarmee geht ins Ohr

    Die Geschichte um Fynn und Albrecht in Arrandur geht weiter – nicht nur in Buchform, sondern demnächst auch als Hörbuch. Michel Ritter freut sich über die neue Zusammenarbeit: „Dass ein professioneller Sprecher von sich aus auf mich zukam – das war für mich ein echtes Highlight.“

    Arrandur – Die Schattenarmee auf Amazon