Wo sind unsere Wintervögel?

Wo sind unsere Wintervögel?

Naturschutz:

Wo sind die Degerschlachter Winter-Vögel?

Die Frage scheint viele im Ort zu beschäftigen: Ist der Bestand der Singvögel bei uns in Degerschlacht zurückgegangen? Wir haben einen Post dazu in der Facebook-Gruppe „Degerschlachter Dorfleben“ zum Anlass genommen, der Sache nachzugehen, haben im Internet recherchiert, ChatGPT gefragt und Gespräche mit Thomas Höfer vom Reutlinger NABU geführt. Das Ergebnis: Es gibt eine Menge Gründe, warum es tatsächlich aktuell weniger Wintervögel bei uns geben könnte als sonst.

Wirklich verlässliche Zahlen gibt es aktuell dazu allerdings noch nicht. Das soll jetzt anders werden. Am kommenden Wochenende, 10. bis 12. Januar, ruft der NABU wieder dazu auf, eine Stunde lang, die Wintervögel zu zählen.

Wie gezählt und dokumentiert wird, dazu gibt es auf der Webseite des NABUs eine Menge Tipps:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/index.html

 

Auch einen Vordruck, ein Formular, hat der NABU vorbereitet, das denjenigen, die bei der Aktion mitmachen möchten, die Dokumentation einfacher machen soll.

Die Zählhilfe zur Dokumentation zum Download

Wir haben uns nun überlegt: Da es keine offiziellen Auswertungen nur für Degerschlacht geben wird, wäre es super, wenn ihr die ausgefüllte Zählhilfe nicht nur an den NABU, sondern einfach auch in Kopie an

post@degerschlacht-news.de

senden würdet.
Wie würden die Bögen auswerten und euch selbstverständlich umgehend darüber informieren, was wir gemeinsam mit dem NABU für Degerschlacht herausgefunden haben.

Ich bin gespannt auf eure Post.

Ein paar Recherche-Ergebnisse

Unterkühlung, ein Virus und streunende Katzen.

Es ist Winter. Viele unserer heimischen Vögel haben sich deshalb im Herbst in den Süden aufgemacht. Doch es scheinen weniger hier zu sein als sonst. So jedenfalls ist der Eindruck mancher Degerschlachter Nachbarn, wenn sie in ihre eigenen oder die Gärten ihrer Nachbarn sehen.

„Bei uns (Ortsausfahrt Degerschlacht nach Betzingen) hat es bis auf ein paar Krähen, einen Eichelhäher, zwei Elstern und ein Meisenpaar eigentlich keine Vögel mehr“, hatte jemand seine Eindrücke in der Facebook-Gruppe „Degerschlachter Dorfleben“ wiedergegeben. Klar, durch den Hagel damals habe es weniger gegeben, aber die Population sollte sich doch wieder erholt haben, hieß es in dem Post weiter.

Was die Ursache für diesen Eindruck sein könnte, wollten wir von Thomas Höfer vom NABU Reutlingen wissen.

Einen Grund für den Rückgang der Amseln bei uns sieht er in der Ausbreitung eines Virus, der ähnlich wie Corona bei uns für die Amseln ein großes Problem war. Die meisten, die damit infiziert worden waren, haben das nicht überlebt, weiß er. Er kann sich aber auch vorstellen, dass der viele Regen im vergangenen Jahr ebenfalls dafür verantwortlich war, dass wir in diesem Winter weniger Vögel bei uns sehen als sonst. „Für die Meisen war die daraus entstandene Unterkühlung ein Problem“, erklärt er, „und es gab weniger Nachwuchs.“

In manchen Gegenden seien auch streunende Katzen ein Problem, so der Naturschützer.

Er ist gespannt darauf, was bei der Zählung an diesem Wochenende tatsächlich herauskommt.  „Dann wissen wir mehr“, sagt er.

Die häufigsten Singvögel bei uns

Diese Singvögel sind in Baden-Württemberg am häufigsten:

  • Haussperling (Passer domesticus)
  • Amsel (Turdus merula)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)

Jeder von uns hat hier zumindest in Degerschlacht einen von ihnen im eigenen Garten oder dem des Nachbarn zu Gast.

Was wir tun können:

  1. Futterstellen anpassen: Verwende schützende Futterspender, die Krähen und Tauben erschweren, das Futter zu erreichen.
  2. Vielfältige Nahrung anbieten: Gemischte Samen, Fettfutter und Mehlwürmer locken unterschiedliche Singvogelarten an.
  3. Nistplätze schaffen: Mit Nistkästen für Meisen, Rotkehlchen und Spatzen kannst du die Brutbedingungen verbessern.
  4. Insektenfreundliche Gärten fördern: Pflanzen wie Lavendel oder Wildblumenwiesen bieten Nahrung für Insekten, die wiederum Singvögeln helfen.

Die Population hat sich verändert

Doch die Population unserer Vögel hat sich in den vergangenen Jahren tatsächlich verändert.

Langzeitbeobachtungen verschiedener Naturschutzorganisationen haben festgestellt: Es gibt immer weniger Haussperlinge und Amseln. Dafür nimmt die Zahl der Spechte, Tauben und mancher Rabenvögel deutlich zu.

Weniger Spatzen und Amseln – dafür mehr Spechte, Tauben und Rabenvögel

Abgesehen vom Klimawandel sind Faktoren wie Nahrungsmangel die Ursache dafür. Und auch der Lebensraum der Vögel wird immer mehr eingeschränkt.

Dass Krähenvögel wie Elstern und Rabenkrähen mehr werden, kann durchaus auch eine Rolle dabei spielen, dass die Zahl der Singvögel zurückgehen. Doch sie sind bestenfalls nur ein Teil des Problems.

Große Vögel an Futterstellen dominanter

Die großen Vögel sind an den Futterstellen oft dominanter und vertreiben ihre kleineren Artgenossen. Darum sieht man hier dann tatsächlich weniger Meisen oder Spatzen als früher.

Krähen und Elstern finden vor allem auch auf landwirtschaftlichen Flächen ein reichliches Nahrungsangebot vor. Da gibt es Nahrungsreste wie Getreidekörner oder Insekten, die leicht verfügbar sind. Je mehr sie werden, desto häufiger weichen sie dann allerdings auch auf die Wohngebiete aus.

Reiches Nahrungsangebot auf landwirtschaftlichen Flächen

Die größeren Rabenvögel plündern gelegentlich auch Nester, fressen Eier oder Jungvögel. Das führt dann dazu, dass der Nachwuchs der Singvögel zurückgeht. Doch das, so sagt ChatGPT, sei eher ein natürlicher Teil des Ökosystems und werde oft überschätzt. Der Einfluss von Krähenvögeln allein führe nicht zu einem drastischen Rückgang.

Wenn Städte die Nistplätze der Tauben zerstören oder sie sonstwie erfolgreich versuchen, aus der Stadt zu vertreiben, suchen sich die Vögel eine neue Heimat. Und das sind dann eben meist die Randbereiche der Ortschaften wie Dörfer.

Dass Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden das Nahrungsangebot für Singvögel ebenfalls reduzieren, dürfte bei uns in Degerschlacht eher eine untergeordnete Rolle spielen, da auf den meisten Äckern hier Biolandwirtschaft betrieben wird.

Lichtverschmutzung und Klimawandel

Lichtverschmutzung stört die Orientierung und das Verhalten von Singvögeln bei der Futtersuche und beim Brüten.

Schließlich spielt natürlich auch der Klimawandel und damit die Veränderungen der Temperaturen eine Rolle. Sie wirken sich auf Brutzeiten und Nahrungsangebot aus.

Nordraum-Blättle im Wochenblatt

Nordraum-Blättle im Wochenblatt

Nordraum-Blättle im Wochenblatt

Das Gemeindeblatt wird künftig als Einleger im  Wochenblatt ausgeliefert.

Wer also das Blättle bekommen möchte hat drei Möglichkeiten:

  1. Aufkleber „keine Werbung/Wochenblatt“ vom Briefkasten entfernen
  2. Auf dem Bezirksamt holen
  3. Online auf der Seite der Stadt Reutlingen => Link zum Download

Die Vereine wurden auch informiert, dass ab sofort Werbung für Veranstaltungen, bei denen ein Eintrittsgeld verlangt wird, kostenpflichtig sind. Möglich sind hier allerdings nur Anzeigen als Bilddateien. Fließtexte sind weiterhin kostenfrei. 

Die Häs sind abgestaubt

Die Häs sind abgestaubt

Fasnet 2025:

Die Häs sind abgestaubt!

Seit Montag ist es nun wieder so weit: Die Fasnets-Saison hat damit begonnen, dass Eulen und Wildsaua ihre Häs sorgfältig vom Staub befreit haben, auf dass die Hästräger Degerschlacht auch in diesem Jahr wieder in und um Reutlingen und der Schwäbischen Alb herum auf allen Fasnets-Veranstaltungen und Umzügen würdig vertreten können.

Gemeinschaft wieder neu beleben und gemütlich beisammen sein

Sowohl die Wildsaua als auch die Eulen hatten sich entschieden, ihre Häs unter Ausschluss der Öffentlichkeit, nur unter sich, abzustauben. Nein, sie hatten keine Sorge, dass jemand sehen könnte, wieviel Staub sich da tatsächlich seit der letzten Saison angesammelt hatte. Sie wollten einfach unter sich sein, den Auftakt gemeinsam beginnen, die Gemeinschaft wieder neu beleben und gemütlich zusammen sein. Schließlich haben sich die meisten ja lange nicht gesehen.

Eulen-Küken geschlüpft

Zumindest nicht als Eulen. Und tatsächlich sind auch innerhalb des vergangenen Jahres wieder ein paar Küken geschlüpft, die nun auch wieder gebührend begrüßt werden sollten.

Rote Wurst gab es, Waffeln, Glühwein und was man sonst noch so braucht, wenn man sich aufmacht, den Winter und seine Geister zu vertreiben.

Keine Fähnchen über der Leopoldstraße?

Dass es nun keine Wimpel in Degerschlacht mehr gibt, die über der Leopoldstraße gespannt allen Gästen und Durchreisenden gleich auf Anhieb klarmachen, dass auch hier die närrische Zeit begonnen hat, finden alle schade.

 

„Es ist kompliziert“, sagt die erste Vorsitzende der Degerschlachter Eulen, Claudia Fäth. Die Genehmigung dafür müsse beim Landratsamt eingeholt werden, erklärt sie und man sei dort gar nicht mehr so begeistert davon, wenn Fähnchen über die Hauptstraße gespannt werden sollten.

Mindestens 100 Meter nötig

Außerdem stünden ihnen die Wimpel, die früher die Leopoldstraße schmückten, nicht mehr zur Verfügung. Und selbst neue Fähnchen zu nähen und aufzuziehen ist gar nicht so einfach. Immerhin sind es mehr als 100 Meter Fahnenschnur, die mit Fähnchen bespannt werden müssten. „Und dafür  braucht man eine Menge Wimpel“, so Claudia Fäth. Auch das Material sei schließlich ein Problem. Einfach alte Stoffreste zu nehmen, sei nicht möglich. „Die Wimpel müssen Wind und Wetter, Regen, Graupel, Schnee und was es sonst noch an Wetterkapriolen zu dieser Jahreszeit gibt, aushalten“, erklärt sie. Folie, LKW-Plane seien gut geeignet.

Näher(in) gesucht!

Was die Eulen sich wünschen: Einen (oder mehrere) Näher oder Näherinnen, die ihnen helfen könnten, ihre Häs in Ordnung zu halten und gelegentlich kleine Schäden zu reparieren.

Nun jedenfalls freuen sie sich erstmal auf die neue Saison.

Für alle, die mit den Eulen fliegen wollen: Den Flugplan gibt’s im Internet

 

Die Beerenobstpresse

Die Beerenobstpresse

Hättet Ihrs gewusst? 

Eine Obst- und Beerenpresse in Degerschlacht

In den Anbau-Gebieten des süddeutschen Raums, auch in Vorarlberg, wurden Obst-Beerenpressen zum Herstellen von Wein, Most und Säften verwendet. Die ersten Pressen wurden um 1800 herum hergestellt, hatten zu der Zeit aber noch Holzgewinde-Spindeln. Ab dem Jahr 1830 wurden die mechanischen Teile aus Guss, bzw. Eisen hergestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor diese Art von Presse an Bedeutung und wurde also durch die Hydraulik verdrängt.

So steht es auf dem Schild an der Obst-Beerenpresse, die am Ortsausgang Richtung Betzingen steht, wenn man hier ein kleines Stück den Wirtschaftsweg in Richtung Sportplatz geht, gleich auf der rechten Seite.

wieder den Kopf voller neuer Ideen.

Was daraus wird? Lasst euch überraschen!

Bis dahin wünscht einen guten Start in ein 2025 voller positiven Veränderungen

 

Eure Eulalia, die Eulenfrau aus Degerschlacht.