Von Tagestickets und Busfahrplänen …

Busfahren – ich mag es. Für mich ist es ein Stück Freiheit. Einfach einsteigen und losfahren. Keinen Parkplatz suchen. Keinen Stress mit anderen Verkehrsteilnehmern. Stattdessen entspannt aus dem Fenster gucken. Und außerdem schont es die Umwelt. Wenn mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen würden, wäre es auf unseren Straßen viel entspannter.

Wenn. Na ja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär … (wär mein Vater Millionär. Ja, das vielleicht auch 😉 )
Aber Bus fahren mit dem RSV ist und bleibt ein Abenteuer. So wird so schnell niemand auf Öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, der darauf angewiesen ist, irgendwo pünktlich anzukommen.

Vor fast genau einem Jahr hatte ich das Thema schon mal angesprochen (angeschrieben?). Das Fazit damals: „Der Bus kommt, wenn man ihn sieht.“

Tagestickets gibts im Bus. In der App. Oder doch nicht?

Jetzt, ein Jahr ist klar: Es hat sich nichts verändert. Der Bus kommt – oder auch nicht. Ein RSV-Tagesticket gibt’s immer noch nur im Bus, und auch nur dann, wenn man den passenden Betrag in der Hand hält. Und die Gültigkeit? Tja, die hängt weniger vom Ticket ab, sondern eher davon, wann der Bus tatsächlich fährt.

Ich wollte zur Stadtbücherei. Mit dem Bus. Weil es ja so praktisch ist. Der erste Versuch scheiterte am Wechselgeld. Ich wollte ein Tagesticket lösen, weil ich nicht wusste, wie lange ich in der Stadt bleiben würde. RSV-Tagestickets gibt’s nicht in der App. Die Frau vom RSV sagt zwar, es gibt ein Tagesticket auch per App, aber bei mir nicht.

Was der Satz in der App unter „Tagestickets“ bedeutet: „Fahrscheine (1-4 Waben & Stadttarife) können direkt aus der gerechneten Fahrt heraus gekauft werden“ erschließt sich mir nicht.

Denn klicke ich hier auf „Tagesticket Erwachsener“ gibt es nur dies:

Die Preisstufe ist nicht wählbar.  Ein Tagesticket im Bus kostet 6 €.

 

 „Ich kann Ihnen das Wechselgeld gutschreiben“

Also zum Bus. Die Fahrerin aber konnte meinen 20-Euro-Schein nicht wechseln. Vorschlag ihrerseits: das Wechselgeld gutschreiben lassen. Nicht euer Ernst, oder? Später der zweite Versuch. Die App zeigt: „Der Bus kommt in 4 Minuten“. Also hab ich mich entschieden, einen Einzelfahrschein zu kaufen. Der gilt zwei Stunden. Sollte das nicht reichen und ich müsste noch einen Einzelfahrschein kaufen, hab ich 7 Euro ausgegeben. Ist immer noch günstiger, als 20 € für ein Tagesticket, fand ich. Als ich an der Haltestelle ankam, stand an der Anzeigetafel: „Der Bus kommt jetzt „.  Zwanzig Minuten später kam er dann wirklich. Von den zwei Stunden Gültigkeit waren nun nur noch 90 Minuten übrig.

Der Bus kommt immer noch, wenn man ihn sieht …

Fast. Fast hätte ich es geschafft, das Ticket auch für die Rückfahrt verwenden zu können. Aber eben nur fast. Der Bus war für 17:45 Uhr angekündigt. Mein Ticket lief um 17:44 Uhr ab. Tatsächlich war es 17:48 Uhr, als die Tafel endlich „Der Bus kommt jetzt“ meldete.  Es kam ein Bus, der laut Plan erst eine halbe Stunde später hätte fahren sollen. Die Anzeige verschwand, dafür tauchte plötzlich eine neue Zeit auf: 18:06 Uhr. Und schließlich – die Pointe: Der Bus kommt jetzt. Um 17:51 Uhr. Blickt ihr noch durch? Ich auch nicht …

Aber es ist ja wie es ist: Der Bus kommt, wenn man ihn sieht.

Darauf hat sich jetzt eingestellt

Eure Eulalia, die Eulenfrau aus Degerschlacht.