Albverein Degerschlacht blickt auf aktives Jahr zurück – und sorgt sich um Wanderheime

„Geselligkeit und Gemeinschaft sind wichtige Bestandteile unseres Vereins“, erklärte die Vorsitzende Doris Sautter, als sie die Mitglieder zur der Jahresversammlung des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Degerschlacht begrüßte. Dass dies so ist, zeigte schon allein die Zahl der Anwesenden Mitglieder: 60 Mitglieder hat die Ortsgruppe Degerschlacht des Schwäbischen Albvereins derzeit. Davon waren 25 der Einladung zur Hauptversammlung zu Elio ins Sportheim gefolgt.

Ehrungen für langjährige Mitglieder

Wahlen standen auf der Tagesordnung ebenso wie Ehren für Mitglieder, die dem Verein schon sehr lange angehören. Walter Riehle ist inzwischen seit 70 Jahren Mitglied, Willi Walker gehört bereits seit 60 Jahren dazu, und Kurt Ruggaber bringt es auf 40 Jahre. Doris und Wolfgang Schäfer bekamen Ehrennadel und Urkunde für 25 Jahre.

Herausfordernde Geräuschkulisse

Das Team um Alessandro und Elio Trausi im Sportheim „Rovella“ hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, für den  Albverein ein tolles Buffet zu zaubern und taten alles, um den Nachmittag für die Gäste so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch die Geräuschkulisse der übrigen Gäste machte es den Vorstandsmitgliedern nicht leicht, ihre Berichte vorzutragen. Nicht jeder hat am Ende vermutlich alles verstanden. Doch Kassenbericht, Entlastungen und Wahlen konnten trotzdem einwandfrei stattfinden.

Wahlen: Bewährte Kräfte im Amt bestätigt

Brigitte Weiß freute sich darüber, dass der Kassenbestand genügend Geld hergab, um die Mitglieder an diesem Abend alle zu Pizza und Co einzuladen. Die Kassenprüfer bescheinigten ihr einwandfreie Buchführung und die Versammlung entlastete sie einstimmig. Auf Wunsch der Mitglieder bleibt sie weitere zwei Jahre im Amt.

Auch Doris Sautter wurde wiedergewählt. Eigentlich sei ihr Lebensmittelpunkt ja ein bisschen weit weg, sagte sie und zuckte die Schultern. „Aber sonst ist es ja schön in Degerschlacht“, findet sie und nahm die Wahl dann auch diesmal an. Ihre Stellvertreterin bleibt Helga Drozynski. Doris Schäfer, Rainer Hägele und Erich Heider sind Beisitzer.
Damit blieb fast alles beim Alten. Fast. Denn Rainer Hägele freut sich, dass er nun sein Amt als Wanderwart in jüngere Hände an Peter Schweikert abgeben konnte. Das Amt des Schriftführers hatte er ebenfalls inne, weil sich bisher sonst niemand gefunden hatte, der es freiwillig übernommen hätte. Diesmal hatte er mehr Glück: Regina Störk erklärte sich bereit. „Ich mach das gerne“, erklärte sie.

Aktivitäten des vergangenen Jahres

Auch im vergangenen Jahr hatte der Verein eine Menge auf die Beine gestellt, berichtete Doris Sautter. Jeden Monat habe es ein Angebot für Familien gegeben. „Die Resonanz war ganz unterschiedlich“, erklärte sie. Doch der Höhepunkt sei sicherlich die Nikolauswanderung gewesen. Mit einem Nikolaus, der auf dem Fahrrad kam. „Die Kinder waren begeistert.“

Auf der Albvereinswiese gleich neben dem Spielplatz Schinkelstraße hatten Kinder und Eltern im vergangenen Jahr Äpfel geerntet und gleich zu Apfelsaft verarbeiten können. Eine Wintersonnenwendfeier mit Glühwein, Punsch, Roter Wurst und Gebäck fand dort am 21. Dezember ebenfalls statt.

Sorgen um Wanderheime und Türme

Sorgen bereiten dem Verein die vereinseigenen Türme und Wanderheime. Weil die Mitgliederzahlen zurückgehen, gibt es weniger Landeszuschüsse. Beim Sternbergwanderheim sind Brandschutzmaßnahmen fällig, für die etwa 80.000 € nötig sind. „Wenn wir diese Maßnahmen nicht umsetzen, wird das Gebäude behördlicherseits geschlossen“, berichtete Doris Sautter. Der Roßbergturm ist momentan eingerüstet. Die Sanierung sei nur durch zwei großzügige Spender möglich gewesen, denen dieser Turm am Herzen liegt. Der Katharinenlindenturm bei Esslingen benötigt eine grundlegende Betonsanierung. Von der Stadt Esslingen ist keine finanzielle Unterstützung zu erwarten. Deshalb überlege der Albverein, den Turm für Besucher zu sperren. Auch über den Verkauf von Wanderheimen und Türmen sei schon nachgedacht worden, so die Vorsitzende weiter. „Das würde ich sehr bedauern“, so Doris Sautter. „Vor 100 Jahren haben es unsere Vorfahren geschafft, mit weniger Geld und Zeit diese Bauten zu erstellen und wir können sie nicht mal unterhalten.“

Zukunftspläne

Umso mehr freut sich die Vorsitzende darüber, dass die Ortsgruppe Degerschlacht im Schwäbischen Albverein weiterhin aktiv bleibt. „Für das Jahresprogramm 2025 haben wir neue Wanderfreunde gefunden, die für uns Wanderungen anbieten und damit auch das Angebot bereichern“, freut sie sich.